Schwefelmangel bei Cannabis? So rettest du deine Pflanzen rechtzeitig

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Schwefelmangel bei Cannabis ist zwar eher selten, kann aber trotzdem fies reinhauen. Wenn deine Pflanze auf einmal langsam wächst, sich die jungen Blätter gelblich verfärben oder der Geruch schwächer wird, dann könnte es genau daran liegen. In diesem Guide schauen wir uns an, wie du Schwefelmangel bei Cannabis erkennen , behandeln und in Zukunft vermeiden kannst.
Inhaltsverzeichnis:
Typische Symptome: So erkennst du Schwefelmangel bei Cannabis
Schwefel (S) ist ein essentieller Mikronährstoff für die Chlorophyllbildung und den Eiweißstoffwechsel. Fehlt er, kann das die gesamte Pflanze beeinträchtigen.
Typische Anzeichen:
Junge Blätter werden gelblich (interkostale Chlorose)
Gesamte Pflanze wirkt blass
Blattadern bleiben oft grün
Blattspitzen und Ränder können verbrannt aussehen
Wachstum verlangsamt sich deutlich
Schwacher Geruch der Buds in späteren Phasen
Wichtig: Die Symptome von Schwefelmangel ähneln denen von Stickstoffmangel. Der große Unterschied: Schwefelmangel zeigt sich zuerst an neuen Blättern.
Hier findest du unseren Artikel zu Stickstoffmangel bei Cannabis.

Ursachen für Schwefelmangel bei Hanfpflanzen
Ein echter Schwefelmangel kommt seltener vor, da Schwefel in vielen Standarddüngern enthalten ist. Trotzdem kann es vorkommen – vor allem unter bestimmten Bedingungen:
Zu niedriger pH-Wert blockiert die Aufnahme
Einsatz von Umkehrosmosewasser ohne Ausgleich
Hohe Konzentration anderer Salze (z. B. Kalium, Calcium)
Zu seltene Düngergaben in der Blütephase
Besonders in der Hydrokultur kann Schwefel durch fehlende Mikroorganismen schlechter aufgenommen werden.
Schwefelmangel vs. Stickstoffmangel: Unterschiede erkennen
Gerade am Anfang ist es schwer zu unterscheiden, ob deine Pflanze Schwefel- oder Stickstoffmangel hat. Beide zeigen gelbliche Verfärbungen. Hier ein paar Unterscheidungsmerkmale:
Schwefelmangel: junge Blätter zuerst betroffen
Stickstoffmangel: ältere Blätter zuerst betroffen
Schwefel: Blätter bleichen gleichmäßig aus
Stickstoff: beginnt meist an den Blatträndern
Wenn du dir nicht sicher bist, hilft ein gezielter NPK-Check oder eine Wasseranalyse.
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Schwefelmangel behandeln: Schritt-für-Schritt-Anleitung
pH-Wert überprüfen : In Erde optimal bei 6,0 bis 6,5; Hydro bei 5,8 bis 6,2
Schwefelhaltigen Dünger oder Supplement nutzen (z. B. Bittersalz, Epsom Salt, spezielle CalMag-Produkte)
Gießverhalten prüfen: Gleichmäßig, aber nicht zu feucht
Symptome beobachten: Neue Blätter sollten nach 3–5 Tagen grüner werden
Düngeschema ggf. anpassen
Pro-Tipp: Schwefel lässt sich auch als Blattdüngung geben – das hilft besonders schnell, sollte aber nicht übertrieben werden.
Schwefelmangel in der Wachstumsphase
Gerade in der Vegetationsphase braucht deine Pflanze viel Schwefel für den Zellaufbau. Ein Mangel hier kann dazu führen, dass die Pflanze verkrüppelt oder kaum neue Triebe bildet. Auch die Stängel können schwächer werden und sich rötlich verfärben.
In der Blütephase leidet hingegen vor allem der Geschmack und Geruch – da Schwefel direkt am Aufbau von Terpenen beteiligt ist.
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Schwefelmangel dauerhaft vermeiden
Die gute Nachricht: Schwefelmangel lässt sich mit ein bisschen Know-How easy vermeiden. Hier die besten Tipps:
Vorgedüngte Erden verwenden (achte auf Schwefelanteil)
pH-Wert regelmäßig checken & anpassen
Bei Osmosewasser: Mit CalMag + Schwefel aufbereiten
Düngeschema an die Wachstumsphase anpassen
Weniger "raten" – mehr messen (z. B. EC-Wert)
Fazit: Schwefelmangel ist selten, aber nicht harmlos
Auch wenn Schwefelmangel nicht ganz oben auf der Mängel-Liste steht, sollte man ihn nicht unterschätzen. Besonders der Unterschied zu Stickstoffmangel ist für viele Grower tricky.
Wichtig ist, schnell zu reagieren – aber nicht zu übertreiben. Mit dem richtigen pH-Wert , gezielten Schwefelgaben und einem aufmerksamen Blick auf deine Pflanzen kannst du das Problem fix in den Griff bekommen.
Ein gesundes Nährstoffverhältnis bedeutet: üppiges Wachstum, starker Geruch und krasse Blüten. Und genau das wollen wir doch alle, oder?
FAQ
1. Wie erkennt man Schwefelmangel bei Cannabis?
Junge Blätter verfärben sich gelb (interkostale Chlorose), während die Blattadern grün bleiben. Auch langsames Wachstum und ein blasser Gesamteindruck der Pflanze können Hinweise sein.
2. Kann Schwefelmangel den THC-Gehalt der Blüten beeinflussen?
Ja, da Schwefel an der Bildung von Terpenen und sekundären Pflanzenstoffen beteiligt ist, kann ein Mangel den Geruch, Geschmack und möglicherweise auch den THC-Gehalt negativ beeinflussen.
3. Kann man Schwefel auch über die Luft (z. B. Schwefelverdampfer) zuführen?
Schwefelverdampfer werden manchmal gegen Pilzbefall eingesetzt, sollten aber nicht zur Nährstoffversorgung genutzt werden. Für die Schwefelzufuhr sind Boden- oder Blattdünger besser geeignet.
4. Wie wirkt sich ein Schwefelüberschuss auf die Pflanze aus?
Zu viel Schwefel kann zu Verbrennungen an den Blattspitzen , gestörtem Ionenaustausch im Wurzelbereich und toxischen Effekten führen – daher vorsichtig dosieren.
5. Hat organischer Anbau ein höheres Risiko für Schwefelmangel?
Nicht unbedingt – organische Erden enthalten meist ausreichend Schwefel. Allerdings hängt die Verfügbarkeit stark vom Mikrobenleben und dem pH-Wert ab.